Bilder zu schärfen gehört in der Bildbearbeitung zum grundlegenden Handwerkszeug. Gerade wenn man mit RAW arbeiten ist es absolut notwendig die Bilder nachzuschärfen. Darktable bietet hier mehrer Möglichkeiten um knackig scharfe und detailreiche Bilder zu herhalten.
Inhaltsverzeichnis
Schärfen
Das Modul Schärfen ist wohl in diesem Fall das Standardmodul, wenn es um das Schärfen geht. Es wird beim Importieren bereits angewendet, so dass die Bilder schon leicht geschärft werden. Das reicht aber meist nicht aus und es muss noch etwas korrigiert werden.
Das Modul erinnert stark und das Unscharf Maskieren aus anderen Bildbearbeitungsprogrammen wie zum Beispiel dem Gimp und die Funktionen sind auch sehr ähnlich.
Die Einstellungen:
Radius: Beim unscharf maskieren geht es darum, dass die Kanten im Bild gestärkt werden, während die übrigen Bildteile unberührt bleiben. Dadurch erhält man schärfere Bilder, verhindert aber zusätzliches Bildrauschen. Mit dem Schieberegler Radius stellt man Stärke und Ausdehnung der kanten ein. Je kräftiger die Kanten, desto schärfer wird das Bild. Allerdings führen zu hohe Werte zu einem hässlichen überschärfen des Bildes.
Menge: hiermit regelt man die Stärke des Schärfens.
Schwellenwert: Um Bildrauschen zu unterdrücken können bestimme Kontrastbereiche vom Schärfen ausgeschlossen werden. Dazu dient der Regler Schwellenwert.
Hochpass
Das Modul Hochpass dient primär zum Schärfen. Ähnlich wie beim Modul schärfen, werden auch hier nur die Kanten geschärft, was den Schärfeeindruck deutlich erhöht, aber ein zusätzliches Bildrauschen unterbindet. Beim Hochpassfilter kann man aber viel präziser die Qualität der Kanten beeinflussen und somit die Schärfe wesentlich effektiver einstellen.
Die Besonderheit hier ist, dass das Modul nur mit einem der Überblendmodi verwendet werden kann. Gute Erfahrungen habe ich mit dem Modi Strahlendes Licht und Harte Kanten gemacht, aber auch andere Modi können nach Bedarf verwendet werden.
Die Einstellungen:
Schärfe: Hier stellt man, wie vermutet, die Schärfe ein. Je höher der Wert, desto mehr Details werden sichtbar.
Kontrastverstärkung: Hier wird die stärke des Kontrastes eingestellt. Hier ist der Kontrast zu den Kanten gemeint. Je stärker der Kontrast, desto schärfer wird Bild und umso mehr Details werden hervorgehoben.
Vorgehensweise:
Ist der Kontrast zu den Kanten zu hoch, kann es zu unschönen Effekten in der weiteren Bildbearbeitung kommen. Verwendet man Module wie Schatten und Spitzlichter, oder aber auch Tonemapping und globales Tonemapping, kann es vorkommen, dass an den Kanten leuchtende Ränder entstehen. Deshalb sollte man mit diesem Modul vorsichtig umgehen.
Es empfiehlt sich erst die Kanten und Details ohne Überblendmodus einzustellen. Dabei kann man viel leichter erkennen, ob alle Kanten scharf sind oder ob der Kontrast zustark eingestellt wurde. Erst danach wird der Überblendmodus zugeschalten und anschließend mit Hilfe der Deckkraft die gewünschte Schärfe eingestellt.
Das es etwas umständlich, jedesmal dieses Modul einzustellen, habe ich Voreinstellung angelegt, die automatisch auf jedes Bild beim importieren angewendet wird. Meistens bin ich damit ganz zufrieden und nur in wenigen Fällen muss ich ein wenig korrigieren. Dann reicht es aber, wenn ich nur die Deckkraft etwas verändere.
Equalizer
Das Modul Equalizer ist wohl das vielseitigste Modul in darktable. Es lassen sich damit eine ganze Reihe von Effekten erzielen und unterschiedliche Korrekturen können damit vorgenommen werden. Rauschunterdrückung, Lokaler Kontrast, Klarheit, Überstrahlungseffekte, Kontraste, Helligkeit, Sättigung und sogar die Schärfe lassen sich damit beeinflussen.
Die Bedienung erinnert sehr an das Modul Farbbereiche. Mit der Maus zieht man an der vertikalen Linie, um dem gewünschten Effekt einzustellen. Equalizer wird glücklicherweise schon mit einigen Voreinstellungen ausgeliefert, unter anderen auch mit der Option schärfen. Dadurch lässt sich mit einem Mausklick das Bild schärfen. Die Stärke des Effektes lässt sich mit dem Regler „einblenden“ recht gut regulieren.
Wie es aussieht wird die Schärfe hier durch eine Erhöhung der Kontraste erreicht.
Lokaler Kontrast
Das Modul Lokaler Kontrast ist in der Lage die Microkontraste eines Bildes zu beeinflussen. Als Microkontraste bezeichnet man die Kontraste in den feineren Details wie zum Beispiel in Steinen, Holz, Erde oder ähnlichem. Dabei wird der Kontrast des gesamten Bildes aber nicht beeinflusst.
Durch das erhöhen des lokalen Kontrastes wirkt ein Bild viel detailreicher und schärfer.
Die Einstellungen:
Detail: Wie der Name schon sagt, lässt sich hier die Detailstärke einstellen. Ein zu großer Wert lässt das Bild sehr hart und unnatürlich aussehen.
Spitzlichter: Damit lässt sich der lokale Kontrast Spitzlichter bearbeiten.
Schatten: Damit ist es möglich den lokalen Kontrast der Schatten zu redigieren.
Mittenbereich: Damit lassen sich die Mitten einstellen. Man beeinflusst damit den Dynamikumfang, also den Kontrast zwischen Lichter und Schatten und beeinflusst so die Qualität des lokalen Kontrastes.
Fazit
Darktable bietet hier also eine ganze Menge. Welche Methode nun die Beste ist, lässt sich gar nicht beantworten. Jedes Bild ist anders, jeder hat einen anderen Geschmack und bevorzugt einen anderen Bildlook. Man kann die Module auch wunderbar miteinander kombinieren. Ich verwende in den meisten Fällen das Modul Hochpass zum schärfen und ergänzend das Modul Lokaler Kontrast um noch ein paar kleine Details herauszukitzeln.
Einen negative Effekt auf die Schärfe und Details haben Module wie Entrauschen oder RAW-Entrauschen. Hier kann man aber mittels reduzierter Deckkraft einen Mittelweg finden, um halbwegs entrauschte Bilder mit knackigen Details zu erhalten.
Es lohnt sich also hier ein wenig zu experimentieren, um die geeignetste Arbeitsweise für sich selber herauszufinden.
Thanks for the Valuable info