Solche Slogans sehen ich immer wieder auf YouTube und auf Facebook sind sie zur Zeit vermehrt anzutreffen. Mich nervt das ein wenig und es nicht anderes als Clickbaiting und Bauernfängerei. Ich kann es ja verstehen das man in der digitalen Welt irgendwie auffallen muss und Nutzerzahlen generieren sich nicht von alleine aber muss man wirklich zu solchen Mitteln greifen?
Reden wir doch mal über Fehler
Solche Beiträge sind doch in allererster Linie für Anfänger in der Fotografie gedacht. Profis wissen hoffentlich was sie tun, denn sie müssen damit ja auch ihren Lebensunterhalt verdienen. Amateure und Einsteiger machen das aber nur zum Spaß in ihrer Freizeit. Ich zum Beispiel liebe es wenn ich mich zu 100% auf mein Motiv konzentrieren kann und mich somit für eine kleine Weile aus der Welt ausklinken kann.
Wenn wir also kein Geld mit unseren Bildern verdienen, für wen fotografieren wir dann eigentlich? Richtig, nur für uns selber! Daher stellt sich doch die Frage, ob es wirklich eine Rolle spielt, wenn die Fotoausbeute mal nicht so berauschend ist? Ist es wirklich ein Fehler, wenn die eigenen Bilder nicht so perfekt werden wie die von anderen Fotografen im Netz? Muss man immer irgendwelche Regeln beachten nur um ja keine „Fehler“ zu machen?
Hier sage ich ganz deutlich nein! Auch wir Hobbyfotografen neigen zur Perfektion, gar keine Frage, aber um diese zu erlangen müssen man viel üben. Immer wieder müssen wir das Zusammenspiel von Kamera, Objektiv, Motiv und Lichtsituation austesten und verstehen lernen. Wir müssen Erfahrungen sammeln und dazu gehört auch das wir immer wieder mal Ausschuss produzieren. Das ist nichts schlimmes, sondern gehört zum Lernprozess einfach dazu.
Deshalb sind das für mich keine Fehler. Für mich ist das eine aktive Freizeitgestaltung die Spaß machen soll. Wir sollten uns nicht durch solche gut gemeinten Beiträgen zur Makellosigkeit pressen lassen. Auch wenn es gar nicht die Intension der Verfasser ist, doch solche Beiträge können uns sehr negativ beeinflussen, denn in unserer Sprache sind Fehler etwas Falsches, etwas das man unbedingt verhindern sollte. Da aber die Fotografie eigentlich ein nie endender Lernprozess ist, sollen wir die Fehler als etwas Gutes ansehen.
…und dann ist da noch die Sache mit der Technik…
Nicht selten wird auf solchen Seiten auch gleich Werbung für die allerneusten Kameras, Objektive, Filter oder Stative gemacht. Das ist natürlich auch völlig legitim, denn mit Werbung kann man etwas Geld verdienen und dem bin auch nicht abgeneigt. So ein Blog macht eine Menge Arbeit und wenn man damit das Taschengeld aufbessern kann ist das richtig toll.
Aber weil es hier um den Lernprozess und um vermeintliche Fehler geht, nehme ich das Thema Technik hier mal wieder mit auf.
Wer hier regelmäßig liest, kennt meine Einstellung dazu und ich wiederhole mich hier nur allzu gerne. Die neuste und teuerste Kamera und beste Objektiv werden nicht dafür sorgen das eure Bilder besser werden! Wenn ihr nur schlechte Bilder macht und euch deshalb ein besseres und schärferes Objektiv kauft, dann habt ihr am Ende immer noch schlechte aber dafür schärfere Bilder.
Ich kann mich gut an die ersten Jahre erinnern, in denen ich anfing zu fotogrfieren. Ich weiß noch wie frustrierend es sein kann, wenn man einen bestimmten Effekt nicht erzeugen kann, weil man nicht weiß wie. Immer weider nagt es im Hinterkopf, dass eine neue Kamera her muss ober anderer Kram unabdingbar wäre. Erst Jahre später hatte sich das gelegt.
Ein Foto ist mehr als nur Schärfe, Kontraste und Farben! Es zeigt ungewöhnliche Landschaften, erzählt Geschichten, dokumentiert Begebenheiten, zeigt die Schönheiten der Natur oder Details in unserer Umgebung. Ein Foto sollte schön sein oder interessant, vielleicht auch spannend oder informativ. Das erreicht man durch Erfahrung und viel Übung, aber nicht durch den Kauf von neuem Spielzeug!
Mein persönlicher Rat dazu:
Wenn ihr mit dem Fotografieren anfangen wollt, dann kauft euch ein Einsteigermodell für einen Preis im unteren dreistelligen Bereich. Kauft euch auf jeden Fall ein Markengerät von einem der großen Kamerahersteller. Diese Einsteigermodelle werden mit einem einfachen Objektiv ausgeliefert, mit dem man schon sehr gut arbeiten kann. Eine Alternative wäre ein gebrauchtes Gerät, die sind um einiges günstiger es gibt einen dafür einen riesigen Markt. Kein Wunder eigentlich, wenn alle ständig neues Zeug kaufen müssen.
Natürlich gibt es auch sowas wie Gestaltungsregeln in der Fotografie. Diese Regeln findet man übrigens auch in der Malerei wieder und sie sorgen dafür das unserer Bilder harmonischer oder spannender wirken. Ihr solltet diese Regeln aber nur als Vorschläge ansehen und nicht als unumstößliche Gesetze. Es sind keine Fehler wenn man experimentiert und das Ausprobieren gehört zum Fotografiealltag. Ratschläge sind natürlich immer willkommen, doch wie und ob man diese Ratschläge umsetzt bleibt jedem selbst überlassen. Irgendwann entwickelt man einen eigenen Stil, den man mit einer persönlichen Handschrift vergleichen kann.
Aber eines sollte man dabei nie außer acht lassen: der Spaß sollte immer im Vordergrund stehen!
Ich stimme dir in allen Punkten zu! Fotografieren ist für mich ein Hobby. Und wenn mal ein echt gutes Bild dabei herausspringt, lag es nicht unbedingt immer an der Hochwertigkeit oder Hochpreisigkeit meiner Ausrüstung.
Das Auge ist viel wichtiger.
LG
Sabiene
Fotografieren ist malen mit Licht
Manfred
Ich bin im untersten Preissegment mit alten Objkeitven dabei. D.h. ich ersteigere diese für 1€.
Dazu noch eine 10 Jahre alte digitale Systemkamera und fertig ist die Laube. Macht auch Bilder 🙂
LG Bernhard