Das Licht

Fotografieren ist malen mit Licht “ Das hatte ich schon öfter gehört aber nie richtig verstanden. Ehrlich gesagt hielt ich das nur für ein paar Worthülsen, denn wie genau soll man sich das vorstellen? Man drückt auf den Knopf und das Bild erscheint. Da wird nichts gemalt und Licht ist eh vorhanden. Sonst könnte ich doch nicht sehen was ich fotografieren will. Doch als ich anfing mit Filtern zu fotografieren oder auch mal ein paar Reflektoren einsetzte fing ich langsam an zu verstehen was damit gemeint sein kann.

Lichtmalerei 

Eigentlich ist es doch ganz einfach. Das Umgebungslicht fällt durch das Objektiv auf den Sensor der Kamera. Die Kamera verarbeitet die Informationen des Sensors  zu einen Bild. Dann greift die Kamera noch mal ordentlich in die digitale Trickkiste, verteilt ein wenig virtuellen Feenstaub und schon ist das Kunstwerk fertig!

Leider funktioniert das nicht immer ganz so einfach. Denn Licht ist nicht gleich Licht. Licht kommt zum Beispiel aus verschiedenen Richtungen. Das Gegenlicht ist tückisch, das Licht von hinten lässt unserem Model die Augen zusammen kneifen. Das Licht von der Seite kann hässliche Schatten da entstehen lassen, wo wir keine haben wollen. Gerade im Winter kann die Sonne sehr tief stehen und somit sehr lange Schatten werfen. Steht die Sonne im Zenit, an einem Wolkenlosen Himmel, wird es harte Schlagschatten geben und wir haben oftmals sehr hohe Kontraste.

Außerdem kann Licht wirklich sehr grell sein. Besonders im Sommer ist das sehr häufig ein Problem. Es kann aber auch sehr schwach daher kommen. Es gibt sehr hartes Licht und auch sehr Weiches. Und dann ist da noch die Sache mit dem Farben.  Da gibt es die goldene und die blaue Stunde. Jeweils kurz nach Sonnenaufgang beziehungsweise kurz vor Sonnenuntergang färbt alles von blau nach rot oder am Abend von rot nach blau. Aber auch nur wenn das Wetter mitspielt. Mittags ist das Licht eher neutral. Ein farbiger Sonnenschirm oder eine farbige Hauswand können die Farbstimmung ebenfalls verändern.

Auch die Landschaft kann das Licht stark beeinflussen. Ein Sandstrand kann das Licht sehr stark reflektieren, Wasser macht das in der Regel auch recht gerne. Ein Wald schluckt meist sehr viel Licht und lässt nur sehr diffuse Strahlen durch sein Blätterdach.

Und dann ist da noch das Wetter, das sich ständig ändert und mit ihm natürlich die Lichtverhältnisse.

Ich bin jetzt nur auf das natürliche Sonnenlicht im Freien eingegangen. In Innenräumen ist die Vielfalt an Licht nicht weniger und wenn wir jetzt noch an Blitzlicht denken oder vielleicht an die Studiofotografie mit ihren vielen Spots, Lichtformern und Reflektoren wird es noch komplexer, denn dann sind die Möglichkeiten wirklich unendlich.

Um diese Vielfältigkeit in den Griff zu bekommen ist es Nötig sich ein wenig mit den Mechanismen der Kamera auseinanderzusetzen. Eigentlich sind es nur drei Elemente mit denen man das Licht steuert, das in die Kamera gelangt und auf den Sensor fällt. Denn reduziert man eine Kamera, trotz ihrer üppigen Funktionen, auf das Wesentliche, bleiben nur noch diese drei übrig.  Nämlich die Blende, die Verschlusszeit und der ISO-Wert. Diese drei stehen in einem direkten Zusammenhang zueinander. Verändere ich das eine so muss ich auch die anderen beiden anpassen. Und nur mit diesen drei Optionen gelingt es uns das Licht so einzufangen, wie wir es gerne hätten. Genau das ist Lichtmalerei!

Weiter geht es mit:

Die Blende

Die Verschlusszeit

Der ISO-Wert

6 Kommentare

  1. Eine schöne Einleitung: Aber, wo ist der Rest? 😉
    Wenn ich länger nicht fotografiert habe, muss ich mich in die verschiedenen Einstellungen erstmal wieder reinfinden und ihr Zusammenspiel. Ich vergesse immer wieder, was für was steht – peinlich…
    Lieben Gruß
    Jil

    1. Hmmm… da muss ich wohl noch besser verlinken. Schau mal im Menue unter Reisefotografie – Grundlagen. Da solltest Du alles finden. Ich werde in der Zwischenzeit etwas nachbessern. 🙂

  2. Eine tolle Zusammenfassung!
    Ich muss zugeben, dass es bei mir mehrere Jahre (und zwei Kameras) gebraucht hat, bis ich die jeweiligen Begriffe wirklich richtig verstanden habe!

    1. Vielen Dank. Ich fotografiere seit ca. 15 Jahren. Erst in den letzten Jahren fing ich an das alles richtig zu verstehen. Und ich lerne ständig was dazu. Es braucht halt Zeit und Erfahrung. 😉

  3. Ich bin gerade erst dabei mit meiner Spiegelreflexkamera manuell zu fotografieren und mich mit all diesen Begriffen auseinanderzusetzen. Da helfen mir deine verschiedenen Beiträge gerade sehr.

    danke für die vielen tollen Infos!
    Liebe Grüße
    Verena

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