Es naht ja nun unaufhaltsam die Vorweihnachtszeit und da wollte ich euch einmal ein paar traditionelle Weihnachtsrezepte aus Norwegen vorstellen. Wie Weihnachten in Norwegen gefeiert wird findet ihr hier:
https://www.mitkindimrucksack.de/2017/11/21/weihnachten-in-norwegen/
Was in Norwegen Weihnachten auf den Tisch kommt ist regional sehr verschieden. Es hängt nicht nur mit Familientraditionen zusammen, sondern damit was in der Region am leichtesten zu bekommen war. Mitte und Ostnorwegen hatte vor allem die Schweinezucht, da dort auch ausreichend Getreide vorhanden war als Schweinefutter. In Westnorwegen waren es vor allem die Lämmer die zugänglich waren. Andere Regionen gerade an den Küsten kamen leicht an Fisch.
Inhaltsverzeichnis
Weihnachtsrezepte aus Norwegen:
Ribbe(gebratene Schweinerippchen)
Das beliebteste Weihnachtrezept aus Norwegen, es kommt in sechs von zehn Familien auf den Tisch. Es wird mit Sauerkraut oder Rotkraut, Kartoffeln, Weihnachtswurst, Fleischbällchen und Soße serviert. Vorzugsweise in Mittel und Ostnorwegen.
Rezept Ribbe:
1 bis 1,6 kg Schweinerippe
200ml Wasser
Pfeffer
Salz
Die Schwarte der Rippe in Rautenform einschneiden. Ein bis zwei Tage vor der Zubereitung mit Salz und Pfeffer einreiben.
Danach die Rippe mit dem Wasser in eine feuerfeste Form geben und mit Alufolie bedecken, bei 230Grad 30-40 Minuten in den Backofen. Nach der Zeit die Folie abnehmen und 90-150 Minuten je nach Dicke der Rippe weiter braten.
Pinnekjøtt(gepökelte Lammrippe)
Gepökelte und teilweise geräucherte Lammrippe, wörtlich übersetzt: Stöckchenfleisch. Das zweitbeliebteste Weihnachtsrezept aus Norwegen, vor allem in Westnorwegen beliebt. Es heißt Stöckchenfleisch, da das Fleisch mit Birkenzweigen geräuchert und zubereitet wird. Es wird mit Wurst,Kartoffeln und Steckrübenpüree serviert.
Rezept Pinnekjøtt:
2kg Pinnekjøtt für 5 Personen
Die Lammrippen werden mindestens einen Tag lang in Wasser eingeweicht, welches gewechselt wird zwischendurch. Dann wird das Fleisch im Topf zubereitet, dabei werden Birkenholzstäbchen am Boden des Topfes aufgestabelt, damit ein Abstand zum Fleisch entsteht. Diese Birkenstäbchen kann man fertig kaufen oder man benutzte Birkenzweige, wo man die Rinde entfernt.Das Fleisch wird nun solange gegart bis es sich leicht vom Knochen ablösen lässt.
Lutefisk(vergorener Stockfisch)
Stockfisch, also getrockneter Dorsch, wird im Ofen gekocht, nach dem er gelaugt wurde. Eigentlich ein typisches Weihnachtsessen,allerdings so beliebt das die Saison gerne verlängert wird. Er wird mit zerlassener Butter oder Speck, Kartoffeln und Erbspüree serviert.
ein wirklich sehr spezielles Gericht, vor allem die Konsistenz ist etwas gewöhnungsbedürftig und nicht viele nicht Norweger mögen ihn.
Rezept Lutefisk:
1kg Stockfsich ergibt 5kg Lutefisk
viel Salz
4-5 Esslöfel kaustisches Soda
Den Stockfisch eine Woche in kaltes Wasser einlegen,dabei das Wasser zweimal täglich wechseln. Danach den Fisch in eine Natronlauge legen drei Tage. Nach dieser Zeit den Fisch herausnehmen und noch einmal zwei bis drei Tage in kaltes Wasser legen. Nun ist der Fisch fertig gelaugt und ein lutefisk.
Zubereitung:
Den Fisch in Stücke schneiden, mit Salz bestreuen und warten bis eine Lake entsteht. Nun den Topf zudecken und bei mittlerer Hitze aufkochen, danach noch 10 Minuten ziehen lassen.
Andere weihnachtliche Gerichte:
Truthahn(Kalkun) kommt auch in Norwegen wie in vielen anderen Länder auf den Tisch zu Weihnachten.
Dorsch(Torsk) kommt besonders in Südnorwegen auf den Tisch. einfach in Salzwasser zubereitet mit Gemüse und Kartoffeln
Juleskinke( Weihnachtsschinken) nicht unbedingt zum Heiligabend, aber in der sonstigen Weihnachtszeit kommt er doch meist irgendwann auf den Tisch, genau wie bei den schwedischen Nachbarn. Kann kalt gegessen oder im Ofen geröstet werden.
Sonstige Beilagen:
Julepølse: Eine Kochwurst aus Schweinefleisch, mit Nelken, Senfkörnern, Ingwer und/oder Muskat verfeinert. Wird häufig zu Ribbe serviert.
Medisterkaker: Frikadellen aus sehr feinem Schweinehack und Mehl. Auch eine beliebte Beilage zu Ribbe.
Kålrotstappe: Steckrübenpüree, meist zu Lammrippchen.
Weihnachtliche Getränke
Aquavit: Norwegens Nationalgetränk, das Wasser des Lebens. Der Schnaps wird mit Kümmel, Anis, Dill, Fenchel und Koriander verfeinert und ist das bevorzugte Getränk zum Weihnachtsessen. Ein besonderer Aquavit ist der Linien Aquavit, welcher einmal mit dem Schiff über den Äquator transportiert wird. Einmal wurde er nämlich verschifft der Aquavit,man wurde ihn aber auf der Südhalbkugel der Erde nicht los und bei der Rückkehr schmeckte er viel besser. So dass er bis heute in Stahlfässern mit dem Schiff transpotiert wird und dann eine besondere Spezialität ist.
Gløgg: Die norwegische Variante des Glühweins – ein Sirup , der mit Wasser verdünnt erwärmt wird verfeinert mit getrockneten Mandeln und Rosinen getrunken wird.
Juleøl: Viele norwegische Brauereien bringen zur Weihnachtszeit ein eigenes Weihnachtsbier auf den Markt. Es ist etwas stärker und meist dunkler als anderes Bier und oft mit Gewürzen versetzt. Auch wird gerne selbst Bier gebraut in der Vorweihnachtszeit, gerne Malzbier und das wird dann zu Weihnachten getrunken und es gibt in den Dörfer Verkostungen wo dann auch das beste Bier erkoren wird.
Julebrus: Weihnachtslimonade in roter oder goldener Farbe.Da wird dann gestritten welche denn die bessere und richtige Julebrus ist. Am Heiligabend sollt man dann die aus den kleinen Glasflaschen trinken. Julebrus schmeckt einfach nur verdammt süß und erinnert oft an Gummibärchen. Kinder mögen sie besonders.
Süße Weihnachtsrezepte aus Norwegen
Småkaker(Plätzchen):
Traditionell werden sollen in den Familien sieben Sorten Plätzchen gebacken werden.
Die Bekanntestes sind sicherlich die Pepperkake.
Rezept Pepperkake(Pfefferkuchen):
250 g Sirup
250 g Butter
600 g Weizenmehl
1 Ei
250 g Zucker
150 ml Sahne
1 Teelöffel Zimt
1 Teelöffel Pfeffer
1 Teelöffel gemahlene Nelken
1/2 Teelöffel Ingwer
1 Esslöffel Natron
1Zubereitung: Butter schmelzen und Sahne, Zucker, Sirup und die Gewürze hinzu geben und so lange kochen, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Das Ei schlagen, die Zucker,Sahne, Sirup Masse abkühlen lassen und das geschlagene Ei hinzu geben.
Zum Schluss Mehl und Natron einrühren, so dass der Teig fest wird. In Folie einwickeln und über Nacht im Kühlschrank aufbewahren.
Am nächsten Tag den Teig zu einer rund 5 mm dicken Lage ausrollen und ausstechen. Bei 180Grad backen bis sie goldbraun sind
Mehr norwegische Weihtnachtsplätzchen findet ihr hier:
Kransekake: Ein beliebter Mandelkuchen in Kranzform, der in Norwegen zu allen wichtigen Feiertagen gegessen wird. Der Kuchen besteht aus 18 Kränzen die immer kleiner werdend, die so einen Kegel bilden. Er wird oft mit kleinen Norwegenfahnen und Knallbonbons dekoriert.
Multekrem: Dessert aus Moltebeeren und Schlagsahne.
Rezept:
400 ml Schlagsahne
500 ml Moltebeeren
3 Esslöffel Zucker
Zubereitung:
Zucker und Moltebeeren mischen, die Sahne schlagen und dann die Beeren, Zuckermischung unterheben.
Riskrem: Milchreis gemischt mit Schlagsahne und serviert mit einer Soße aus roten Beeren. Da am Abend des 23. Dezember gegessen wird, werden die Reste davon zu Riskrem verarbeitet.
Was ist den euer Favorit zu Weihnachten? Wie findet ihr die Weihnachtsrezepte aus Norwegen?
https://www.mitkindimrucksack.de/2018/10/12/adventskalender-fuer-norwegen-fans-24-ideen-fuer-die-fans-des-nordens/
Das hört sich ja (bis auf den Lutefisk) sehr lecker an! 😀 Wobei ich sagen würde, dass ich auch den Fisch probieren würde, nur so vom Rezept her, würde ich ihn zum ausprobieren nicht zubereiten.
Am meisten würden mich die Lammrippchen reizen, ich liebe Lamm und gerade zu Weihnachten, passt dies meiner Meinung nach perfekt.
Aber auch das Dessert mit der Sahne und den Beeren sieht unglaublich lecker aus. Hach, irgendwann müssen wir doch mal nach Norwegen….sooft wie ich das nun gesagt habe, am besten gleich ein ganzes Jahr! ^^
Liebe Grüße
Liebe Ina,
da bin ich eindeutig in der Süßigkeiten-Fraktion. Diese deftigen Weihnachtsgerichte wären gar nichts für mich. Interessant klingt aber auch das Weihnachtsbier. Kann man einfach mal so selbst Bier brauen? Das würde ich auch gern mal probieren.
Liebe Grüße
Angela
Klar kann man Bier selbst brauen, braucht Zeit und einiges an Geräten und Zutaten, aber ist kein Hexenwerk.
Hier steht mehr dazu: https://hobbybrauer.de/forum/wiki/doku.php/anleitung_zum_bierbrauen
LG Ina
Huhu,
oh, solche Beiträge zur Weihnachtszeit liebe ich total, da man so einen Einblick in anderen Ländern bekommt.
Mir sagen die Plätzchen und der Milchreis (Riskrem) sehr zu. Schaut furchtbar lecker aus.
Lg
Steffi
ohh das finde ich eine tolle Idee! meine Mama hat früher Weihnachten immer nach einem bestimmten Land ausgerichtet, mal war es Schweden, mal Polen, mal ein anderes Land 🙂
da gab es dann natürlich immer die typischen Gerichte! den Glogg kenne ich noch heute! aber schon recht fleischlastig 😉
liebste Grüße auch,
❤ Tina von liebewasist.com
Liebe was ist auf Instagram
Liebe Ina,
Juleskinke kenne ich aus Schweden.
Was mich neugierig gemacht hat, ist Kransekake,das werde ich mir mal genauer ansehen.
LG Daggi
Ja der schmeckt echt lecker, nur ein bisschen sehr süß! Danke fürs verlinken.
LG Ina