Unsere Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn Teil 2

4 Tage Reise mit der  Transsibirischen Eisenbahn nach Irkutsk

Kilometersäule 0 auf dem Bahnhof in Moskau reise mit der transsibirischen eisenbahn
Kilometer 0 auf dem Bahnhof in Moskau

Am 4.7. ging es nun los das eigentliche Abenteuer mit der Transsibirischen Eisenbahn. Zug Nr.70 fuhr 13.50 Uhr  los. Wir nahmen uns ein Taxi zum Bahnhof, völlig überteuert eigentlich, aber für unsere gewohnten Norwegischen Preise mehr wie günstig, immer noch weniger Geld wie von uns zum Flughafen, was nur 5 Minuten dauert, 6 km Strecke ist und rund 200 NOK kostet, also um die 20 €. Die Fahrt zum Bahnhof kostete uns nur 1200 Rubel= 16€ und war bei weitem länger.

Wir waren viel zu zeitig am Bahnhof, kauften noch so einigen Reiseproviant und warteten auf dem Bahnhof, bis angezeigt wurde wo der Zug abfährt. Das passiert nämlich, wie so oft in Osteuropa, erst so eine halbe Stunde vor der Ankunft des Zuges. Da stehen dann immer riesige Menschentrauben, mit Massen von Gepäck, vor den Anzeigetafeln und stürmen dann los wenn der Bahnsteig aufleuchtet.

Man hat dann immer genügend Zeit und das Einsteigen erfolgt ruhig und gesittet. Man geht zu seinem Zugwaggon und zeigt der dort stehende Schaffner(in) sein Ticket, wir hatten online bestellt und damit ein E-ticket, aber noch viel wichtiger seinen Reisepass. Da wird dann abgeglichen ob alles passt und dann darf man einsteigen und in sein Abteil.

Waggon transsibirische Eisenbahn
Unser Waggon früh am Morgen

In dem Zug hatten wir das einzige Mal die zwei Betten unten und eins oben gebucht, sonst immer zwei oben und eins unten.

Wir hatten immer drei Betten gebucht, da die kleinste Maus sowieso meist bei mir schläft, auch bei uns zu Hause ist noch ganz viel Familienbett angesagt. Da es immer ein Vier Bett Abteil war, hieß es das eigentlich immer jemand Fremdes noch im Abteil war. Das war spannend und sehr interessant so viele Leute kennen zu lernen und nur einmal hat es genervt, davon später mehr.

Also in diesem Zug war es eine ältere russische Dame von der wir relativ wenig mitbekommen haben, da sie die meiste Zeit oben in ihrem Bett verschlief.

Die Reise mit der Transsibirische Eisenbahn

Unsere erste Fahrt sollte uns also nach Irkutsk bringen. Es hieß also vier Tage und Nächte im Zug, unsere längste Strecke am Stück: 87 Stunden und 53 Minuten sollte die Fahrt dauern!

Viele schlagen da die Hände über den Kopf zusammen, solange? Aber es ist alles, nur nicht langweilig im Zug, irgendwie geschieht immer was, ob man Leute trifft, sich versucht mit ihnen zu unterhalten, mit den Kindern spielt, einfach das aus dem Fenster schauen genießt oder auch bei längeren Halt auf den Bahnhöfen raus geht, essen kauft oder einfach die Beine vertritt. Im Zug hängt ein Plan auf dem die Haltezeiten auf den verschiedenen Bahnhöfen stehen und das klappt immer super.

Irgendwo an einem Bahnhof auf der Strecke
Irgendwo an einem Bahnhof auf der Strecke

Sonst muss man ja auch noch Essen, Trinken und Schlafen im Zug, also die Zeit vergeht wirklich relativ schnell und langweilig wurde uns nie, selbst das große Kind hat in den 4 Wochen auf der Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn,  nur 2-3 Mal gesagt ihr ist langweilig.

Teetassen in der Transsib Reise mit der transsibirischen eisenbahn
Wichtig die Tasse Tee im Zug

Das kleine Kind hat am liebsten Ball im Gang gespielt das Tolle war, das in den Nachbarabteilen eine Gruppe älterer Italiener waren mit denen die Kleinste sich anfreundete und die immer tolle Ballspielkameraden waren. Sie fuhren ebenso bis Irkutsk.

ballspielen im zug auf der reise mit der transsibirischen eisenbahn

Die Strecke

Die Strecke von Moskau bis Irkutsk ist 5193 km lang. Sie führt durch viele kleine Dörfer, die typisch russisch aussehen. Wo man die Kühe sieht , die reichlich genutzten Gärten, die Häuser, Dächer, Zäune die oftmals bunt sind, aus Material das wohl gerade mal vorhanden war.

Dazu unendliche Birkenwälder, gewaltige Flüsse und einfach unendliche Weiten. Ich liebe es ja aus Zugfenster zu schauen und die Landschaft an einem vorbei ziehen zu sehen.

Interessant sind immer wieder die tollen Bahnhöfe an der Strecke, unheimlich schöne Gebäude oftmals.

So verging die Zeit im Zug fast wie im Flug! Schlafen war auch kein Problem , da wir alle vier Zugschläfer sind. Ich nirgends besser schlafen kann wie beim Rattern der Rädern und schaukeln des Waggons.

Das Wetter war sehr warm, aber wir hatten Klimaanlage im Abteil, die nur immer nicht geht wenn der Zug hält, bei längeren Stopps wurde es ganz schön warm. Am Ziel in Irkutsk empfing uns Regen.

Das war sie also die erste Etappe unserer Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn!

Bahnhof in Irkutsk reise mitd er transsibirischen eisenbahn
Bahnhof in Irkutsk

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9 Kommentare

  1. Ich lese so viel über eure Reise und bin immer mehr fasziniert! Meine Tochter hätte ich nie so lange in einen Zug setzen können und eure machen das immer so toll und ihr könnt so viel gemeinsam Unternehmen!
    Auch der Fakt dass immer jemand fremdes in eurem Abteil war, finde ich total cool! Da lernt man einfach wahnsinnig viele Menschen kennen und erfährt womöglich so viel über die Region zu der man reist.

  2. Das wollte ich auch schon immer mal machen! Aber 87 Stunden, puhhh! Was macht man da den ganzen Tag oder besser die Tage? Gibt es da Aufenthaltsräume oder ist man in seinem Abteil? Steigt man auch mal aus dem Zug aus? Und wenn ich mal fragen darf, was kostet so ein Ticket pro Person? Ich finde das wirklich sehr interessant und irgendwann…I`m in this train 🙂

    1. Man ist in seinem Abteil, auf dem Gang oder im Restaurantwagen. Ja der Zug stoppt zwischendurch auch mal länger von 15-60Minuten und da kann man aussteigen sich die Beine vertreten und Essen einkaufen. Was es kostet habe ich hier aufgeschrieben: https://www.mitkindimrucksack.de/2018/05/08/planung-transsibirische-eisenbahn-preis-strecke-staedte/ , man kann die Strecke ja auch kürzer wählen, es müssen ja keine 87 Stunden sein und die Strecke bietet soviele tolle Städte, das es eher schwierig ist sich auf nur ein paar zu beschränken. Wie geschrieben die Zeit vergeht so schnell, da wird einem echt nicht langweilig.

      LG aus Norwegen
      Ina

    1. Auf Toilette oder man geht auf den Gang und die anderen können im sich im Abteil umziehen. Mit fremden Personen im Abteil ist aber in Nachtzügen sonst auch die Regel, deshalb war das jetzt nicht unbekannt für uns. Viel Umziehen tun sich die Einheimischen übrigens nicht, da wird sich im Prinzip nach dem Einsteigen in die bequemen Reiseklamotten geworfen und in denen bleibt man bis zum Aussteigen, kurz vorher wird sich in die feinen Klamotten geworfen, die meisten Reisenden erkennt man dann plötzlich gar nicht wieder. Wir haben uns da schon Abends in Schlafanzügen geworfen ;-).

      LG Ina

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